Von der Raupe zum Schmetterling
Wohl jeder kennt die Geschichte über 'Die kleine Raupe Nimmersatt', die sich nach tagelangem Fressen von der Raupe in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt. Zwischen ihrem Dasein als Raupe über das Verweilen als Puppe im Kokon bis hin zum Leben als bunter Falter, hat das Tierchen einiges zu leisten. Aber was sind Raupen und Schmetterlinge überhaupt? Wie entstehen schöne Schmetterlinge und wie findet die Verpuppung einer kleinen Raupe statt? Antworten auf diese und weitere Fragen erhalten Sie in diesem Beitrag.
Raupen, Kokons & Schmetterlinge
Was sind Raupen?
Raupen sind eine Larvenform von Insekten. Dabei unterscheidet man zwischen Schmetterlingsraupen (im Folgenden 'Raupen') und Afterraupen. Erstere sind die, aus denen später schöne Schmetterlinge werden. Sie gliedert sich in Kopf, Brust und Hinterteil, wobei sich auf jeder Seite des Kopfes 6 Punktaugen befinden. Besonders wichtig für sie ist ihr Mundwerkzeug, da die Raupe das Fressstadium des Schmetterlings verkörpert.
Was essen Schmetterlingsraupen?
Es gibt keine pauschale Antwort auf diese Frage, da nicht jedes Tier die gleichen Vorlieben hat. Die meisten ernähren sich allerdings von Blättern, Wurzeln, Blüten und Obst. Es gibt aber auch welche, die auf eine spezielle Pflanze angewiesen sind, wie zum Beispiel der Schwalbenschwanz auf Dill. Im Gegensatz zu ihrem späteren Stadium als bunter Falter benötigen Raupen in der Regel kein zusätzliches Wasser, da sie die benötigte Menge mit der Nahrung aufnehmen.
Wie lange dauert die Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling?
Die Zeit, die vergehen muss bis ein bunter Falter schlüpft, ist temperaturabhängig. Je wärmer deren Umgebung ist, desto schneller verläuft auch der Prozess. So dauert es beispielsweise bei einer Temperatur von über 20°C etwa 3 Wochen bis die ersten Falter schlüpfen.
Was passiert mit der Raupe im Kokon und wie nennt man die Verwandlung von der Raupe zum Schmetterling?
Der Kokon ist sozusagen die Schale, in der sich die kleine Raupe in einen bunten Falter verwandelt. Dafür zersetzt sich das Tier bis auf wenige Zellen selbst, es verflüssigt sich also. Daraus entsteht dann der schöne Schmetterling. Die gesamte Verwandlung, also vom Ei zum Schmetterling nennt man übrigens 'Vollständige Metamorphose'.
Woraus besteht der Kokon eines Schmetterlings?
Die Schmetterlingsraupe hat am oberen Ende ihres Kopfs sogenannte Spinndrüsen. Aus diesen tritt eine Flüssigkeit aus, die an der Luft in Form feiner Fäden aushärtet, woraus letztendlich der Kokon gesponnen wird.
Was sind Schmetterlinge und seit wann gibt es sie?
Sie gehören zu den Insekten und können je nach ihrer Aktivität in Tagfalter und Nachtfalter unterteilt werden. Bei uns werden sie unter anderem auch Falter genannt, in der Schweiz sind sie wiederum als Sommervögel bekannt. Kaum vorzustellen ist, wie alt Schmetterlinge sind. Der erste Vorfahr der Falter tauchte bereits vor rund 300 Millionen Jahren auf. Das bedeutet, dass sie bereits vor den Dinosauriern gelebt haben.
Wie viele Arten gibt es und wo leben sie?
Forscher nehmen an, dass es weltweit mehr als 180.000 Schmetterlingsarten gibt, dabei leben rund 3.700 von ihnen in Deutschland. Sie sind unter anderem auf Wiesen, Feldern und in Wäldern heimisch.
Was fressen Schmetterlinge?
Die kleinen Falter sind Vegetarier. Die meisten von ihnen ernähren sich von Nektar aus Blüten, Saft aus Blättern, Honigtau und überreifem Obst. Manche Art bevorzugt aber auch den Honig der Bienen oder sogar Tierkot. Außerdem trinken sie gelegentlich aus Wasserquellen, wie Pfützen.
Wozu dienen Schmetterlinge?
Sie bestäuben unsere Pflanzen indem sie von Blüte zu Blüte fliegen. So sorgen Sie dafür, dass immer neue Pflanzen wachsen. Dieses Vorgehen kennen wir zum Beispiel auch von Hummeln.
Wohin legen Schmetterlinge ihre Eier und wie vermehren sie sich überhaupt?
Zu Beginn dieses Prozesses steht die Balz. die Männchen umgarnen die Weibchen im Flug und berühren dabei ihre Flügel. Nach der Paarung und der Einlagerung legen die Schmetterlingsweibchen ihre Eier auf verschiedenen Pflanzen ab. Meistens werden die Eier an die Pflanze angeheftet, von der die kleinen Raupen im Anschluss fressen, sogenannten Futterpflanzen. Es kommt aber auch vor, dass die Eier nur in die Nähe der Nahrungspflanze gesetzt oder auf die Wiese fallen gelassen werden.
Der Weg von der Raupe zum Schmetterling - die Metamorphose
Grob eingeteilt erfolgt die Metamorphose eines wunderschönen Schmetterlings, also die Entwicklung von der Raupe zum Schmetterling in 4 Stadien. Dem Eistadium, dem Raupenstadium, dem Puppenstadium und dem Flugstadium.
Eistadium
In diesem Stadium entwickelt sich aus dem Ei eine kleine Larve bzw. Raupe.
Raupenstadium
Während des Raupenstadiums frisst das Tierchen. Durch ihr Fressverhalten wächst die junge Raupe und wird zunehmend dicker, wodurch sie sich immer wieder bis zur letzten Häutung häuten muss.
Puppenstadium
Nach der letzten Häutung verwandelt sich die Raupe in eine Puppe, auch Verpuppung genannt. Bei Schmetterlingen unterscheidet man zwischen Gürtelpuppen, Stürzpuppen und am Boden liegenden Puppen. Schmetterlingsraupen fertigen für die Verpuppung aus selbst gesponnener Seide Kokons an. In diesen Kokons ruhen die Puppen dann bis sie schlüpfen. In dieser Zeit zersetzen sie sich bis auf ein paar wenige Zellen selbst, aus denen sich dann die wunderschönen Schmetterlinge bilden, welche wenig später aus dem Kokon kommen.
Flugstadium
Zuletzt findet das Schlüpfen der Schmetterlinge aus dem Cocon statt. Dabei sind die Flügel der geschlüpften Schmetterlinge zunächst nass und schlaff. Die Tiere pumpen dann Körperflüssigkeit durch ihre Adern und suchen sich einen ruhigen Platz zum Trocknen, ehe sie ihren ersten Flug antreten können.
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Welche Raupen werden zu welche Schmetterlinge?
Aufgrund der großen Vielfalt unter den Schmetterlingsarten stellen wir Ihnen einen kleinen Auszug der Raupen und Schmetterlinge vor, die zudem leicht zu erkennen sind.
Jakobskrautbär
Raupe: schwarz-orange gestreift mit einzelnen langen Haaren
Schmetterling: Auffallend rot-schwarze Flügel mit schwarzem Körper
Schwalbenschwanz
Raupe: gelb-grün, schwarz gestreift und orange gepunktet ohne Haare
Schmetterling: weiß-gelb mit schwarzem Muster sowie blauen Flecken und 2 Augen auf den verlängerten Hinterflügeln, die einem Schwalbenschwanz ähneln
Tagpfauenauge:
Raupe: schwarz mit vielen kleinen weißen Punkten und voller Dornen
Schmetterling: rostbraune Flügel mit vier auffälligen Augen
Zitronenfalter:
Raupe: schlank und gelb-grüne Raupe ohne Haare
Schmetterling: zitronengelbe Flügel (Männchen) bzw. blasse weiß-grünliche Flügel (Weibchen) und 2 kleine orangene Flecken auf den Flügeln bei beiden Geschlechtern
Neben diesen Schmetterlingsarten sind auch 'Distelfalter', der 'Große Schillerfalter', der 'Große Kohlweißling', der 'Kleine Fuchs' und der 'Monarchfalter' leicht zu erkennende Falter.